Jede fünfte Frau ist hochsensibel – sie nimmt Reize intensiver wahr als andere. Für hochsensible Frauen ist es besonders wichtig, dass sie sich regelmässig zurückziehen und ihrem gereizten Nervenkostüm ein Time-Out gönnen. Das Frauenhotel Revital auf dem Balcon du Jura bietet ihnen perfekte Rückzugsmöglichkeiten. Und eine ganz besondere Themenwoche.

Der Begriff «Hochsensibilität» geht auf die amerikanische Psychotherapeutin Elaine N. Aron zurück. Sie verwendete den Begriff «Highly Sensitive Person» 1997 zum ersten Mal in einem Fachartikel. Im Beitrag stellte sie die Resultate ihrer Forschungen über die Sensitivität verschiedener Menschen vor. Sensitivität beschreibt, wie empfindlich eine Person auf äussere und innere Reize reagiert.

Äussere Reize sind zum Beispiel Geräusche, Licht und Temperaturen. Innere Reize sind unter anderem Gefühle wie Aufregung, Traurigkeit und Wut. Hochsensible Menschen können wegen Geräuschen, die andere gar nicht erst wahrnehmen, nachts kein Auge zu tun. Düfte, die andere kaum riechen, bringen sie um den Verstand. Pflege-Etiketten in neuen Kleidungsstücken treiben sie in den Wahnsinn und müssen nach dem Kauf umgehend entfernt werden.

Unterschiedliche Ausprägungen

Viele Menschen gewinnen Energie, wenn sie mit anderen Menschen zusammen sind. Bei vielen Hochsensiblen ist es in der Regel genau umgekehrt: Sie verlieren Energie, wenn sie mit anderen Menschen zusammen sind. Für viele Hochsensible sind deshalb Konzerte und Partys mehr Stress als Vergnügen. Wobei die Hochsensibilität nicht bei allen Menschen gleich ausgeprägt ist. Auch wenn die Übergänge fliessend sind, unterscheidet man drei Kategorien: Menschen mit niedriger, Menschen mit mittlerer und Menschen mit hoher Sensitivität.

Elain N. Aron bezeichnet Frauen mit hoher Sensitivität als «highly sensitive persons» (HSP). Sie nehmen Reize intensiver wahr und verarbeiten sie vermutlich auch anders als andere Menschen. Weil Hochsensible alles viel intensiver erleben und wahrnehmen, kommt es bei ihnen öfters zu einer Reizüberflutung. So wird es ihnen zum Beispiel an einer Party mit vielen Menschen und lauter Musik schnell einmal «zu viel» und sie ziehen sich zurück.

Kreative Menschen sind häufig hochsensibel

Hochsensible haben deshalb nicht selten den Ruf «kontaktscheu» oder gar unfreundlich zu sein. Nicht wenigen Hochsensiblen wird gar eine Sozialphobie unterstellt. Hochsensible Personen erleben auch schöne Dinge viel intensiver als andere Menschen. Das kann ein feines Essen sein. Oder schöne Musik. Oder das Panorama auf einem Berggipfel. Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb Menschen mit kreativen Berufen wie Autorinnen, Musikerinnen und Malerinnen überdurchschnittlich oft hochsensibel sind.

Hochsensible Frauen haben Mühe, sich selbst zu spüren. Dafür haben sie feine Antennen für die Befindlichkeiten anderer. Liegen «Spannungen in der Luft», leiden sie ganz besonders – unabhängig davon, ob sie in den Konflikt integriert sind oder nicht. Hochsensible Frauen nehmen die Gedanken und die Gefühle von anderen in ihr eigenes Energiesystem auf und erleben die Gefühle von anderen, als wären es ihre eigenen.

Hochsensible sind ganz normal

Menschen, die immer wieder sensibler als andere reagieren, empfinden sich häufig als «anders». Und nicht selten werden sie von ihrem Umfeld als «Sensibelchen» oder gar als «Sonderlinge» bezeichnet. Dementsprechend leiden viele Hochsensible unter einem mangelnden Selbstwertgefühl. Auf der anderen Seite neigen manche Hochsensible auch dazu, mit ihrer ausgeprägten Empathie zu kokettieren und ihre Hochsensibilität regelrecht zu zelebrieren.

Beides ist nicht angebracht: Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Sie ist weder eine Schwäche noch eine Stärke. Und schon gar keine Krankheit. Hochsensibilität ist keine Begabung, welche die Betroffenen zu Himmelswesen in einer Welt von Teufeln macht. Wie jedes Persönlichkeitsmerkmal hat auch Hochsensibilität in gewissen Lebenssituationen Vorteile und in gewissen Lebenssituationen Nachteile.

Was macht Frauen hochsensibel

Warum manche Menschen hochsensibel sind und andere nicht, ist bis heute nicht restlos geklärt. Die Forschung geht davon aus, dass eine genetische Veranlagung die neuronalen Systeme so verändert, dass die Sensitivität erhöht ist. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Hirnstrukturen und Nervenzellenverbände, die im Hirn für die Dämpfung der Erregungspotenz zuständig sind, bei Hochsensiblen weniger stark ausgeprägt sind. Dementsprechend könnte der Neokortex bei hochsensiblen Frauen deutlich stärker erregt werden.

Eine wichtige Rolle bei Hochsensibilität spielt auch der Thalamus. Dieser Teil des Zwischenhirns ist das «Tor zum Unterbewusstsein». Als Wächter entscheidet der Thalamus, welche äusseren und welche inneren Reize ins Bewusstsein vordringen. Und welche nicht. Bei hochsensiblen Menschen stuft der Thalamus vermutlich mehr Informationen als relevant ein. Dementsprechend gewährt er ihnen häufiger den Zutritt ins Bewusstsein, als bei Menschen mit niederer oder mittlerer Sensitivität.

Anzeichen für Hochsensibilität

  • Ich reagiere empfindlich auf Geräusche
  • Ich reagiere empfindlich auf Licht
  • Ich kann mich in einem Grossraumbüro nicht konzentrieren.
  • Ich fühle mich in engen Räumen nicht wohl (Bahn, Lift, Sitzungszimmer)
  • Ich bin ausgesprochen empathisch und reagiere intensiv auf die Gefühle anderer
  • Ich habe eine gute Vorstellungskraft
  • Ich neige zu Perfektionismus
  • Ich reagiere sensibel auf Fehler und Ungerechtigkeit
  • Ich habe Mühe mit Veränderungen
  • Ich habe das Gefühl, «anders» zu sein.
  • Ich hinterfrage gerne und suche häufig nach dem «Sinn»

Wenn Sie sich in diesen Aussagen wieder finden, sollten Sie den original Hochsensibilitätstest von Alaine Aron machen. Beantworten Sie alle 27 Fragen und der Text zeigt Ihnen auf einen Blick, mit welcher Wahrscheinlichkeit Sie hochsensibel sind. Hochsensibilität ist keine Krankheit; kann aber Krankheiten begünstigen. Zahlreiche Studien lassen den Schluss zu, dass Hochsensible anfälliger für Angststörungen und Depressionen sind. Weil Hochsensible ständig überreizt sind, können sie körperliche Beschwerden ohne organische Ursache entwickeln. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel des Universitätsspitals Zürich.

Was tun bei Hochsensibilität?

Hochsensible Frauen brauchen keine Therapie. Auch wenn Therapeutinnen und Therapeuten, die sich auf Hochsensibilität spezialisiert haben, zurzeit wie Pilze aus dem Boden schiessen. Viel wichtiger ist, dass Hochsensible achtsam mit sich und ihren Ressourcen umgehen. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei.

Sagen Sie öfters nein

Gehen Sie haushälterisch mit Ihren Kräften um: Sagen Sie öfters nein zum Feierabend-Cüpli, zum Kuchenbacken für den Elternabend und zum Brunch bei den Schwiegereltern. Passen Sie aber auf, dass Sie sich nicht komplett vom gesellschaftlichen Leben verabschieden. Viele Hochsensible ziehen sich zu stark zurück und leiden am Ende unter Einsamkeit und Isolation. Kürzen Sie den Besuch bei den Schwiegereltern zum Beispiel lieber von sechs auf drei Stunden, statt gleich den ganzen Brunch abzusagen.

Arbeiten Sie in einem reizarmen Raum

Arbeiten und lernen Sie nach Möglichkeit in einem abgetrennten Raum. Richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass Sie möglichst wenig Reizen ausgesetzt sind. Lassen Sie weder Radio noch TV laufen und verzichten Sie auf Duftlämpchen und Raumsprays. Denken Sie daran, dass alles, was herumsteht, einen zusätzlichen Reiz auslöst. Entfernen Sie alles, was nicht notwendig ist, aus dem Raum und von Ihrem Schreibtisch und halten Sie Ordnung.

Ziehen Sie sich regelmässig zurück

Machen Sie regelmässig Pausen – ziehen Sie sich in einen Raum zurück, in dem Sie sich für kurze Zeit erholen können. (Zur Not tut’s auch eine stille Ecke). Machen Sie regelmässig Urlaub an einem abgeschiedenen Ort. Stellen Sie in diesem Urlaub das Smartphone ab und verzichten Sie auf aufwühlende Bücher und Ratgeber mit 1’000 Tipps, was Sie in Ihrem Leben noch alles optimieren, verändern und verschönern könnten.

Machen Sie regelmässig Ferien im Revital

Nehmen Sie sich regelmässig ein Time-Out. Das Revital bietet hochsensiblen Frauen beste Voraussetzungen, um sich von der täglichen Reizüberflutung zu erholen. Fernab von Handy-Empfang und WLAN werden die Reize auf ein absolutes Minimum reduziert. Die herrliche Natur und die einzigartigen Therapien beruhigen die Nerven und schenken dem Körper neue Energie und Lebenskraft. Wenn die 20 Frauen im Speisesaal zu viel für Sie sind, können Sie das Essen auch im Zimmer einnehmen

Nehmen Sie sich nicht zu viel vor

Gehen Sie haushälterisch mit Ihren Ressourcen um: Nehmen Sie nicht zu viele Termine an einem Tag wahr und nehmen Sie sich nicht zu viele Aufgaben für einen Tag vor.

Reduzieren Sie Ihr Stresslevel

Gehen Sie zu Fuss vom Büro nach Hause, machen Sie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Yoga.

Kümmern Sie sich mehr um sich als um andere

Fühlen Sie sich nicht zu oft in andere ein. Wenn Sie zu sehr um andere kümmern und mit ihnen mitleiden, helfen Sie niemandem. Am allerwenigsten sich selbst.

Bogenschiessen für Hochsensible

Viele hochsensible Frauen sind überdurchschnittlich empathisch. Oder anders formuliert: Sie spüren andere weitaus besser als sich selbst. Statt ihrer inneren Stimme zu folgen, folgen sie den Stimmungen ihres Umfelds und lassen sich davon beeinflussen. Die Folge: Mangelndes Selbstbewusst-Sein. Und somit mangelndes Selbstvertrauen.

Eine besonders wirksame Methode, sich selbst besser zu spüren, ist das intuitive Bogenschiessen. Denn der Bogen spiegelt Stärken und Schwächen unmittelbar und führt so Schuss für Schuss zu einer besseren Selbstwahrnehmung – und somit zu einem besseren Selbstvertrauen. In der Themenwoche «Intuitives Bogenschiessen» mit Sylke Zwicker trainieren Sie eine Woche lang Ihr Selbstbewusst-Sein. Und damit Ihr Selbstvertrauen.

Ihr Selbstvertrauen entscheidet

Jeder Mensch hat unterschiedliche Ziele im Leben. Aus diesem Grund geht es beim intuitiven Bogenschiessen nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu treffen. Beim intuitiven Bogenschiessen geht es um das innere Ziel; das Selbstbewusst-Sein. Um den magischen Moment, bei dem Sie instinktiv spüren, dass Sie treffen werden.

Wer loslassen will, braucht Vertrauen. Vor allem Vertrauen in sich selbst. Denn wir haben alles, was es für den perfekten Schuss braucht, in uns. Aus diesem Grund kommt das intuitive Bogenschiessen auch ohne technische Hilfsmittel aus. Entscheidend ist nicht der Bogen. Entscheidend sind nicht die Pfeile. Entscheidend ist einzig und allein Ihr Selbstvertrauen. Und das erarbeiten Sie sich im Laufe dieser Woche durch Ihr Selbstbewusst-Sein.

Pascale Pilloud

Pascale Pilloud

1 Comment

  1. Guten Tag Frau Pilloud

    Ich bin hocherfreut im Revital das Thema Hochsensibilität zu finden. Ich befasse mich seit längerem mit diesem Thema. Dieses Jahr kann ich aus persönlichen Gründen ( noch) nicht teilnehmen, wäre aber für nächstes Jahr sehr interessiert.

    Gerne würde ich erfahren ob dieses Thema für 2024 auch vorgesehen ist?

    Antworten

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